iX 11/2016
S. 64
Review
Programmierung
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.NET Core 1.0: Neustart auf Fremdplattformen

Kerngeschäft

Ende Juni erschien eine Variante des .NET Framework, mit der Microsoft seiner Entwicklungsplattform eine neue Richtung gibt. .NET Core 1.0 ist kleiner, modularer und nicht wie bisher allein für Windows verfügbar.

Zu Microsofts neuer Core-Produktlinie gehören .NET Core 1.0, das Webserver-Framework ASP.NET Core 1.0 und der objektrelationale Mapper Entity Framework Core 1.0. Die drei Produkte sind nicht die Nachfolger von .NET Framework 4.6, ASP.NET MVC 5 und Entity Framework 6.1.3. Vielmehr möchte Microsoft damit eine weitere Entwicklungsschiene zu den bisherigen .NET-Produkten etablieren, die die Abhängigkeit von Windows beenden soll: .NET Core gibt es für Windows, Linux (Ubuntu, Fedora, CentOS, Oracle Linux openSUSE, RHEL), OS X und Docker. Eine umfangreiche Liste zu allen hier besprochenen Aspekten findet man unter „Alle Links“.

Vorerst will Microsoft das bisherige .NET Framework parallel zur neuen Core-Produktfamilie weiterentwickeln (Abb. 1).

Abbildung 1 zeigt links die bisherige .NET-Windows-Welt. Rechts sieht man .NET Core, das auch mit anderen Betriebssystemen zusammenarbeitet, jedoch derzeit noch nicht mit iOS und Android. Mobile Betriebssysteme bleiben die Domäne von Mono, das seit der Übernahme der Firma Xamarin im Februar 2016 zum Redmonder Konzern gehört. Schon vor dem Aufkauf gab es einen regen Quellcodeaustausch zwischen Mono/Xamarin und .NET. .NET Core soll künftig die einzige .NET-Implementierung sein, die alle Plattformen und Geräte bedient. Ein .NET-Core-Binärpaket (.exe oder .dll) liegt in der Zwischensprache Microsoft Intermediate Language (MSIL) alias Common Intermediate Language (CIL) bereit. Es läuft auf allen Betriebssystemen, für die eine .NET Core Runtime existiert.