iX 11/2016
S. 96
Report
Darknet
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Das .onion-Darknet jenseits der Illegalität

Legal, illegal …

Das Darknet besteht etwa gleichermaßen aus erlaubten wie aus verbotenen Inhalten. Doch wie die legale Seite aussieht, ist kaum erforscht. Ein Blick auf eine alternative Netzstruktur, die erst am Anfang ihrer Entwicklung steht.

In immer neuen Wellen geistert es durch die Medien, dieses „Darknet“, das angeblich so geheimnisvoll ist. In reißerischen Artikeln wird es gern als „verstörend“ oder „hoch kriminell“ betitelt. Dass es aber auch ein wichtiger Schutzraum für Dissidenten, Aktivisten und Whistleblower ist, erscheint oft nur als Randnotiz. Und dass darüber etwa auch die F&E-Abteilungen von Firmen ihre Inhalte austauschen können, wenn Dritte außen vor bleiben sollen, liest man noch seltener.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein verstecktes Netz im Netz zu konstruieren. Durchgesetzt hat sich Tor. Diese Software bezeichnet nicht nur den bekannten Browser, mit dem man anonym im normalen World Wide Web surfen kann. Mit .onion existiert zudem eine Art inoffizielle Darknet-Endung, die nur per Tor-Browser sichtbar ist und deren Inhalte Google & Co. nicht direkt indizieren. Sie ist als „Special-Use Domain“ nach RFC 6761 bei den IANA-Registraren eingetragen. (Siehe „Alle Links“ am Artikelende. Die dort referenzierte Seite enthält alle Onlinequellen zu diesem Artikel.)