iX Special 2016
S. 84
Hintergrundwissen
3D-Toolchain
Aufmacherbild

Konstruktion und Druck dreidimensionaler Objekte mit Open Source

Formvollendet

Wer von einer Person oder einem Objekt ein dreidimensionales Abbild drucken möchte, ist nicht unbedingt auf einen Dienstleister angewiesen. Geeignete Hard- und Software stehen als Open Source zur Verfügung. Bevor man jedoch ein gescanntes Modell auf den Drucker schicken kann, muss man es entsprechend vorbereiten. Dabei unterstützen Open-Source-Programme den gesamten Workflow.

Ein Objekt in 3D zu kopieren ist etwas anderes, als ein Blatt Papier einzuscannen, auszudrucken oder zu fotokopieren, da beim Erzeugen realer Objekte nicht die aufgedruckte Information, sondern das Material im Vordergrund steht. Dementsprechend sind für die meisten Schritte der Verfahrenskette Kenntnisse über die Eigenschaften des zu druckenden Materials und die Funktionsweise der Druckmechanik nicht nur nützlich, sondern in den meisten Fällen zwingende Voraussetzung.

Hersteller „besonders einfach zu benutzender“ 3D-Drucker umgehen dies, indem sie die Funktionen ihrer Geräte auf bestimmte Parameter einschränken und die Verwendung von „zertifiziertem“ Druckmaterial durch bauliche Maßnahmen erzwingen, zum Beispiel gekapselte und gechippte Filamentrollen, ohne die der Drucker nicht funktioniert. Hinzu kommt ein begrenztes Portfolio an Profilen für die Umrechnung einer 3D-Vorlage in die druckerspezifischen Befehle. Insofern sind proprietäre 3D-Drucker tatsächlich oft „einfach“ zu bedienen, aber in ihren Einsatzmöglichkeiten beschnitten und im Betrieb durch die speziell gefertigten Materialcontainer auch teurer.