iX 2/2016
S. 50
Review
App-Programmierung
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Geräteunabhängige Apps für Windows 10 entwickeln

Begrenztes Universum

Mit Windows 10 hat Microsoft sein Entwicklungsmodell für Apps überarbeitet: Ein kompiliertes Programm läuft nun auf allen Geräten mit diesem Betriebssystem. Und der neue native .NET-Compiler bringt die Anwendungen in Schwung.

Die Motivation, Windows-Apps anstelle klassischer Desktop-Anwendungen zu entwickeln, ist gestiegen. Denn unter Windows 10 laufen Apps nicht mehr zwangsweise im Vollbildmodus, sondern lassen sich als normale Fenster in die Oberfläche integrieren. Einige Teile der Oberfläche (etwa das wiedergekehrte Startmenü) sind sogar WinRT-basierte Apps. Es gilt jedoch weiterhin, dass diese Apps nur auf WinRT-basierten Betriebssystemen (Windows 8.0, 8.1 und 10) funktionieren. Und Windows-10-Apps laufen nur auf Windows 10. Die meisten 8.x-Apps kommen jedoch auch unter dem neuen Betriebssystem klar.

Microsoft spricht daher von „Universal Windows Platform Apps“ (UWP Apps). Das Universum beschränkt sich also auf das hauseigene Betriebssystem. Für das Bereitstellen der Frameworks und Werkzeuge zum Entwickeln echter Cross-Plattform-Anwendungen mit .NET und C# ist weiterhin die Partnerfirma Xamarin zuständig [1]. Sie verwendet zwar ebenfalls .NET und XAML, jedoch nicht .NET Core 5.0, sondern Mono 4.x, außerdem nicht das Windows Runtime XAML, sondern Xamarin.Forms XAML. Daher muss ein Entwickler für eine überall lauffähige App immer noch verschiedene Executables schreiben und kann zudem nur einen Teil des Codes wiederverwenden. Um mehr Apps auf Windows 10 zu bringen, setzen die Redmonder auf Konverter und Emulatoren (siehe Kasten „Brücken zu anderen Plattformen“).