iX 4/2016
S. 46
Titel
Container-Technik
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Das Docker-Universum im dritten Lebensjahr

Build, Ship, Run

Vor ziemlich genau drei Jahren betrat das Projekt Docker die Bühne der Öffentlichkeit. Die Jahre 2014 und 2015 sind gekennzeichnet durch den Hype um die Container-Technik. Vieles hat sich getan seit März 2013, rund um Docker ist ein komplettes Ökosystem entstanden.

Auf der PyCon im März 2013 stellte Salomon Hykes erstmalig Docker unter dem Titel „The Future of Linux Containers“ vor (siehe „Onlinequellen“, [a, b]). Er arbeitete damals für die Firma dotCloud. Knapp ein halbes Jahr später benannte sich diese in „Docker“ um, wie sie auch heute noch heißt. Zu diesem Zeitpunkt erledigte der Anwender alles mit dem Binärprogramm, das sowohl als Client als auch als Daemon arbeiten konnte. Daran änderte sich in den nächsten zwölf Monaten auch nichts. Auf der DockerCon Europe 2014 kamen zwei neue Familienmitglieder dazu: Swarm und Machine [1].

Genau genommen gab es im Herbst 2014 noch weiteren Zuwachs – den Docker Hub Enterprise (DHE), der heute Docker Trusted Registry heißt. Dieser ist eine Variante des öffentlich zugänglichen „Docker Hub“ und erlaubt den Betrieb im eigenen Rechenzentrum. Im März 2016 umfasst das Docker-Universum circa zehn Komponenten. Die Grenzen zwischen Projekten und Produkten sind nicht immer eindeutig, daher die ungefähre Zählung. So oder so ist es schwierig, einen Überblick über die verschiedenen Werkzeuge oder Techniken in der Docker-Welt zu bekommen. Ein guter Ansatz kommt direkt vom „Hersteller“. Er unterteilt die Welt in drei Anwendungsgebiete: Build, Ship, Run. Interessanterweise bilden diese Kategorien sogar eine Chronologie, wenn man sie von links nach rechts liest. Das ursprüngliche Docker von 2013 heißt nun Docker Engine. Das werkelt natürlich in allen der oben genannten Anwendungsgebiete. Der größte Teil der Interaktion mit dem Anwender findet aber in der Kategorie „Build“ statt.