iX 4/2016
S. 50
Titel
Container-Alternative
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Wie Unikernels das Betriebssystem neu konzipieren

Kernspezialisten

Schicht für Schicht wächst dank Virtualisierung der Stapel zwischen Anwendungen und Hardware. Ob wirklich alle davon nötig sind, stellt der Unikernel-Ansatz in Frage – und schafft sie kurzerhand ab.

Cloud-Computing, Container und Microservices haben die Aufgaben eines Betriebssystems stark beeinflusst, wenn nicht sogar verändert. Als Resultat hat eine Idee aus den 90ern des letzten Jahrhunderts frischen Aufwind bekommen: Library Operating System beziehungsweise Unikernel.

Damit die Server- oder Desktop-Hardware benutzbar ist, benötigt man (mindestens) ein Stück Software. Lange erfüllte diesen Zweck das Betriebssystem. Auf der einen Seite verfügte es über Mittel und Methoden, die Hardwarekomponenten anzusteuern und zu verwalten. Auf der anderen Seite stellt es Schnittstellen und Mechanismen für den Zugriff von Benutzern oder Applikationen zur Verfügung. Dazu gehören Bibliotheken, weitere Software und Kommando-Interpreter. Dieses Umfeld hat sich erheblich verändert. Im Zuge der Virtualisierung hat sich die Verwaltung der Hardware vereinfacht. Die „echte“ Physik muss lediglich der Hypervisor beherrschen. Das Betriebssystem muss nur noch mit virtueller Hardware umgehen können.