iX 5/2016
S. 52
Review
Java-IDE
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Mit Eclipse Che in der Cloud entwickeln

Wolkenverhangen

Anfang des Jahres kündigte die Eclipse Foundation überraschend eine Cloud-Entwicklungsumgebung namens Eclipse Che an. Angepriesen wird sie als Open-Source-Alternative zu JetBrains’ IntelliJ.

Cloud-Anwendungen liegen voll im Trend. Dass der sich nun auf Entwicklungsumgebungen ausdehnt, ist neu und war nicht unbedingt zu erwarten. Denn Desktop-IDEs bieten eine enorme Fülle an Funktionen und arbeiten mit vielen Programmiersprachen und Frameworks zusammen. Für Tyler Jewell, Projektleiter von Eclipse Che, scheint das keine Hürde zu sein, er hält Cloud-IDEs für die Zukunft der Softwareentwicklung. Jewell ist CEO des kalifornischen Start-ups Codenvy mit Sitz in San Francisco, das schon im Jahr 2009 mit der gleichnamigen Cloud-IDE einen ersten Versuch in diese Richtung gestartet hatte. Die Firma will Entwickler mit sofort gebrauchsfähigen Programmierwerkzeugen versorgen. Ganz neu ist die Idee nicht, denn auch von der Eclipse IDE lassen sich fertig konfigurierte Images verteilen. Nur befinden sich die nun in der Cloud und nicht mehr auf einer Workstation.

Bei der Namensgebung ihrer Projekte hat die Eclipse Community nicht immer eine glückliche Hand bewiesen. Schon bei der Einführung der klassischen IDE gab es Irritationen, weil manche Eclipse (Sonnenfinsternis) als eindeutige Anspielung auf den Untergang von Sun Microsystems verstanden. „Che“ erscheint ebenfalls fragwürdig, da man diesen Namen automatisch mit dem berühmt-berüchtigten Revolutionär Che Guevara assoziiert. Laut Jewell leitet sich die Bezeichnung jedoch von der ukrainischen Stadt Cherkasy (dt. Umschrift „Tscherkassy“) ab, wo die Cloud-IDE entwickelt wird (siehe „Alle Links“). Che ist ein neues Top-Level-Projekt der Eclipse Community, das derzeit als Release 4.01 vorliegt.