iX 7/2016
S. 86
Report
Virtual Reality
Aufmacherbild

VR-Anwendungen in der Medizin

Das Gehirn austricksen

Spricht man heute von Virtual Reality, denken die meisten zunächst an Computerspiele oder große CAVE-Anwendungen in der Industrie, in Museen oder der Unterhaltungsindustrie. Dabei hat sie ihren festen Platz längst ganz woanders erobert. Medizinern hilft sie nicht nur in Ausbildung und Lehre, sondern auch in der Diagnostik und der Behandlung von Patienten.

Während die Medienwelt derzeit über Sinn und Unsinn von Virtual Reality in der Spiele- und Unterhaltungsbranche sinniert, hat die Technologie ihre Bedeutung in einer anderen Branche längst unter Beweis gestellt: in der Medizin. Die erprobten Anwendungsszenarien sind so beeindruckend, dass wenig Zweifel darüber bleiben, dass VR einen Gutteil von Wirtschaft und Gesellschaft umkrempeln wird. Bildung und Training machen den Anfang, Handel und Unterhaltung werden folgen.

Es ist schon zwanzig Jahre her, dass man beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart begann, mit Virtual Reality zu experimentieren. Damals durften geladene Besucher einen virtuellen Spaziergang durchs antike Rom unternehmen. Allerdings: Ein Spaziergang war es nicht, eher ein Rundflug. Der Teilnehmer stand auf einem runden Podest, das von einem schützenden Geländer umgeben war. Bewegt hat er sich dadurch, dass er mit einem klobigen Datenhandschuh in eine bestimmte Richtung zeigte.