iX 8/2016
S. 60
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Webmail
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Open-Source-E-Mail im Browser

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Viele Anwender nutzen ihre E-Mail-Umgebung per Browser. Das bietet einige Vorteile und vermeidet die Abhängigkeit von einem externen Dienst oder Software-Anbiete. Im Test stellen sich drei Open-Source-Applikationen mit unterschiedlichem Fokus.

Am heimischen Rechner haben sich viele Nutzer bereits an Webmail-Umgebungen gewöhnt. So bieten Google, Microsoft und Konsorten schon lange solche Dienste an – in der Praxis gehören sie zu den ersten weitverbreiteten Public-Cloud-Angeboten, selbst wenn viele Anwender sie häufig nicht so wahrnehmen. Was liegt also näher, als dasselbe auch im Unternehmen einzuführen und sich den Aufwand zur Schulung der Mitarbeiter zu sparen? Gleichzeitig entfällt das lästige Pflegen lokaler Programme. Passenderweise bieten viele Entwickler neben der auf den Privatkunden zugeschnittenen Ausgabe parallel eine Variante fürs Büro an, in der Regel zahlen Kunden für solche Dienste regelmäßig in einem Abonnement.

Wer jedoch Skrupel davor hat, die gesamte Korrespondenz der Firma einem Dienstleister anzuvertrauen, muss nicht auf dem Trockenen sitzenbleiben. Es gibt einige Programme für den eigenen Server, zurzeit als Private Cloud bekannt. Zudem bietet es sich an, Open-Source-Software einzusetzen. So ist man nicht von einem Anbieter abhängig und kann von vornherein die Lizenzkosten niedrig halten. Dabei stehen für den Vergleichstest drei Clients zur Auswahl: SquirrelMail, Roundcube und Mailpile. Sie alle müssen ihr Können in den Browsern Firefox 47.0 und Chromium 50.0 unter Beweis stellen. Als Server kommt eine virtuelle Maschine mit Linux als Betriebssystem, zwei CPU-Kernen und vier GByte Arbeitsspeicher zum Einsatz. Nicht im Test vertreten sind umfangreichere Groupware-Umgebungen, die deutlich mehr Funktionen als solche zum Abarbeiten von E-Mails bereitstellen.