iX 9/2016
S. 152
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Apps für Pokémon Go

Player’s little Helper

Die Welt ist im Pokémon-Go-Fieber. Deutschland war bereits von Anfang an mit dabei – lediglich in Australien, Neuseeland und den USA hatten Spieler im internationalen Vergleich eine Woche Vorsprung.

Um auf der Popularitätswelle des Augmented-Reality-Spiels mitzureiten, stürmen gerade unzählige mobile Anwendungen in die App-Stores. Leider ist die Mehrzahl nicht sonderlich hilfreich. Statt versprochener Guides und Tipps gibt es lediglich Links zu Onlineartikeln etablierter Spielepublikationen oder News-Outlets, deren ohnehin geringer Lesegenuss ständig von Werbeblöcken unterbrochen wird, die den gesamten Bildschirm abdecken und sich erst nach einigen Sekunden wegdrücken lassen.

Doch in all dem Müll verbergen sich einige Perlen. Um den Einstieg ins Spiel zu erleichtern, empfiehlt sich zunächst ein Pokedex, eine umfangreiche Liste aller in Pokémon Go vorhandenen Wesen, inklusive Details wie der maximalen Kampfstärke eines jeden Pokémon. Manche Pokedex-Apps zeigen auch an, welche Wegstrecke man zurücklegen muss, um das entsprechende Pokémon aus einem Ei schlüpfen zu lassen.

Das Sprachproblem geschickt umgangen

Leider sind derzeit kaum Pokedex-Anwendungen auf Deutsch erhältlich. Bei den englischen Versionen ergibt sich jedoch das Problem, dass alle Wesen mit ihren englischen Namen vorgestellt werden. Die Suche nach Piepi, Ultrigaria und Rattfratz verläuft somit ergebnislos, denn diese heißen im Englischen Clefairy, Weepinbell und Rattata.

PokeRef lässt sich mit ein klein wenig Aufwand auch nutzen, ohne dass man die englischen Namen der Pokémon kennt: Die Übersicht ist nach der Position des Wesens im Pokedex der Pokémon-Go-App sortiert. Jeder Eintrag ist zusätzlich von einem Bild des Pokémon begleitet, was das Identifizieren weiter vereinfacht.

Mithilfe der Einträge in PokeRef kann man herausfinden, welchem Typ und welcher Kategorie ein Pokémon angehört, wie viele Bonbons man beim Fangen erhält und in welches Wesen es sich entwickeln kann. Lieblings-Pokémon lassen sich einfach per Klick auf ein Herz im Eintrag markieren und in einer gesonderten Liste anzeigen.

Es gibt auch einen Beginner’s Guide, der zwar auf dem iPhone gut funktioniert, auf dem iPad jedoch viel zu klein dargestellt wird. Ein Evolution Guide, der für jedes Pokémon auf einen Blick anzeigt, in welches Wesen es sich entwickeln kann, sowie Videotutorials runden das Angebot der Anwendung ab. PokeRef gibt es zum Preis von 0,99 Euro für iOS-Geräte.

Stellen die englischen Namen der Pokémon in PokeRef ein echtes Problem dar, ist „Pokesuche – Pokedex für Pokémon Go“ ein guter Kompromiss, zumindest um einen groben Überblick über die Wesen und deren Stärken und Schwächen zu bekommen. So lernt man, dass ein Pummeluff seine Gegner mit monotonem Gesang in einen Tiefschlaf versetzt, Mauzis eine Vorliebe für schillernde Münzen haben und der Panzer eines Safcons hart wie Stahl ist. Fun-Facts, die nicht unbedingt zum erfolgreichen Pokémon-Go-Spielen beitragen, jedoch interessantes Hintergrundwissen bieten.

Rekurse auf die Konsolenzeit

Man sollte sich allerdings nicht vom Titel der App in die Irre führen lassen – die Anwendung wurde in erster Linie für Pokémon für Konsolen konzipiert. Das erkennt man vor allem daran, dass es zu jedem Wesen einen Hinweis gibt, in welchem Spiel es vorkommt. Außerdem beinhaltet die Übersicht wesentlich mehr Pokémon, als zurzeit in Pokémon Go veröffentlicht sind. Da die nett gestaltete App kostenlos erhältlich ist, lohnt sich der Download dennoch.

Gerade in den ersten Wochen nach Veröffentlichung des Spiels hatten die Pokémon-Server stark mit der exponentiell wachsenden Spielerzahl zu kämpfen, und auch heute noch kommt es regelmäßig zu kleineren Ausfällen, die den Spielspaß beeinträchtigen können. Die iOS-App „Poke Status“ erlaubt es, sich vor Beginn der Pokémon-Jagd mit einem Blick darüber zu informieren, ob die Server schnell, langsam oder gar nicht antworten.

Wer an zusätzlichen Informationen interessiert ist, zum Beispiel wie lang das Spiel bereits ohne Unterbrechung verfügbar ist oder wie es um den Pokémon Trainer Club bestellt ist, der sollte „Poke Server Status Check for Pokémon Go“ nutzen, ebenfalls für iOS.

Für Android-Nutzer bietet sich „Server Status for Pokémon Go“ an. Die App ist einfach und ihre Hauptfunktion besteht darin, in grüner oder roter Schrift den Zustand der Pokémon-Go-Server darzustellen.

Bei all diesen Apps ist aber nicht ersichtlich, auf welche Region oder welches Land sich die Prüfungen beziehen. Einige davon holen ihre Daten von verschiedenen Diensten wie mmoserverstatus.com oder cmmcd.com/PokemonGo.

Die Android-App „Server Status for Pokémon Go“ der Firma We Make It Appen prüft die Pokémon-Server in verschiedenen Ländern und erlaubt das „Folgen“ eines Landes. Wer Android nutzt, kann sich mit der App „Server Widget for Pokémon Go“ ein Widget auf den Homescreen des Gerätes legen.

Weiß man, dass die Server zuverlässig arbeiten, kann man sich auf die Suche nach Pokémon und zu erobernden Arenen machen. Um mit einem Pokémon die Kampfarena zu betreten, sollte man sich seine Gegner genau anschauen und die besten Kämpfer aus den eigenen Reihen auswählen. Doch diese Analyse ist ziemlich aufwendig. Wer weiß schon genau, welches Pokémon gegen Feuer oder Eis resistent ist oder sich nur schwach gegen fliegende Monster verteidigen kann?

Erfolgreicher gegen Monster kämpfen

Für iOS-Nutzer heißt die Lösung „Coach for Pokémon Go“. Einfach die anstehenden Gegner in die App eingeben, per Knopfdruck eine Benachrichtigung mit den Schwächen der Gegner anfordern und diese bequem mit einem Wisch von oben nach unten über den Bildschirm aufrufen, ohne die Pokémon-App unterbrechen zu müssen. Funktioniert auch mit den Stärken der eigenen Wesen, sofern man unsicher über deren Kaliber ist. Das Planen des Angriffs wird somit wesentlich vereinfacht.

Eine im weitesten Sinne vergleichbare App für Android ist „Battle Guide for Pokémon Go“. Hier kann man Element-Informationen für jedes Pokémon in Go bekommen und auch zwei von ihnen hinsichtlich ihrer Kampfeigenschaften miteinander vergleichen. Gibt man dann noch den CP-Wert (Combat Power) beider Pokémon ein, trifft die App eine Prognose über den Ausgang des Kampfes.

Hilfreich kann auch die App „Tool Kit for Pokémon Go“ sein. Die App beinhaltet mehrere nützliche Rechner. Einer davon ist der sogenannte Evolution Calculator – dieser kann berechnen, in welcher Bandbreite von Kampf- und Stärkewerten ein Pokémon nach einer Evolution liegen wird. Der XP Calculator ist hingegen nützlich, um den Einsatz von Glückseiern zu planen und auszurechnen, wie viele Pokémon man mit vorhandenen Pokémon-Bonbons steigern kann. Zusätzlich gibt es eine Übersicht der Boni, die man beim Levelaufstieg bekommt. Die kostenlose App ist auf Deutsch und Englisch verfügbar.

Verbringt man Zeit mit kleineren Kindern, die auch gerne auf Pokémon-Fang gehen wollen, denen man jedoch nur ungern sein Handy anvertrauen möchte, empfiehlt sich das Pokémon-Ferienlager. Hierbei handelt es sich um ein kurzweiliges Spielvergnügen rund um die Pokémon-Welt. An einzelnen Stationen der Ferieninsel kann man spielerisch alles über die verschiedenen Pokémon-Arten lernen, mit Memory-Karten sein Gedächtnis trainieren und das Werfen der Pokebälle üben. Ziel ist es, Pins und Abzeichen zu sammeln, die für erfolgreiche Trainingsmissionen vergeben werden. Ein guter Einstieg in die Pokémon-Trainer-Karriere.

Abgerundet wird das Ferienlager durch den Fotoautomaten. Hier kann man eigene Fotos importieren oder aus der App heraus knipsen, um diese dann mit Pokémon-Stickern, Symbolen, Rahmen oder Sprüchen zu verzieren. Obwohl bereits der Eingangsbildschirm darauf hinweist, dass es sich um ein Camp „Nur für Kinder“ handelt, können auch Erwachsene viel Spaß mit der App haben. (js)