iX 9/2016
S. 76
Report
Webentwicklung
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Modernisierung von Legacy-Webapplikationen

Ran an den Altbau

Zu den weniger kreativen Arbeiten für einen Webentwickler gehört die Modernisierung einer nicht von ihm verantworteten Anwendung. Besser für die Kontinuität der Applikation wäre es, von vornherein permanent zu modernisieren.

Angestoßen durch die digitale Transformation der Wirtschaft, verlagern immer mehr Unternehmen ihre kritischen Prozesse ins Web – sei es in ein unternehmensweites Intra-, ein konzernübergreifendes Extranet oder direkt ins globale Internet. Daneben gibt es Webanwendungen, die schon zehn Jahre oder länger laufen. Inhouse-Entwickler erweitern sie regelmäßig um neue Features, die oft unverzichtbar für die Abläufe im Unternehmen sind. Ein Ausfall oder ein schwerwiegender Fehler hätte fatale Folgen. Trotzdem wird die Codebasis immer nur erweitert, jedoch fast nie von Grund auf modernisiert – aus Budget- und Zeitgründen haben neue Features Vorrang vor der Wartung des Codes. Der Kern der Anwendung bleibt so auf dem alten Stand der Technik.

Konsequenz: Neue Techniken oder Paradigmen lassen sich mit zunehmender Lebensdauer der Anwendung nur noch schwer oder gar nicht integrieren, da die vorhandenen Schnittstellen das unnötig teuer oder völlig unrealistisch erscheinen lassen. Irgendwann ist das Ende im Lebenszyklus der Webanwendung erreicht, man muss sie neu schreiben (lassen), was ein hohes Risiko birgt. Viele Unternehmen scheuen den Rewrite und arbeiten mit der veralteten Applikation, solange es irgend geht. Für kritische Webapplikationen lohnt es sich, rechtzeitig zu modernisieren.