iX 1/2017
S. 94
Report
Fernwartung
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Industrielle Anlagen fernsteuern

Sichere Verbindung

Fernwartung spart umso mehr Aufwand und Kosten, je weiter die zu wartenden Geräte auf dem Globus verteilt sind: Wenn ein Servicetechniker von außen auf IT-Systeme und Maschinen zugreifen kann, entfällt die persönliche Visite vor Ort. In der Industrie sollen solche Zugänge die Wartung erleichtern und Produktionsausfälle verhindern.

Gerade in der Industrie bewegt sich Fernwartung in einem sehr heterogenen Umfeld. So findet man bei Anlagenbetreibern meist einen über Jahre historisch gewachsenen Mix aus vielen unterschiedlichen Geräten, Routern, Modems, VPNs und Protokollen, und alles muss zusammenspielen. An diesen Prozessen sind viele beteiligt, was die Sache nicht einfacher macht. Telekommunikationsanbieter, Anlagenhersteller und -betreiber sowie Dienstleister müssen sicherstellen, dass die Produktion läuft.

Aber Maschinen leben lange. 10 bis 20 Jahre sind sie oft im Einsatz, aus Sicht der ITler geradezu astronomische Zeiträume. So hat sich eine vielfältige Fernwartungslandschaft entwickelt: Neben Internet und Mobilfunk findet man Wählleitungen, analoge Modems und ISDN-Anschlüsse, obwohl die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Die Telekom will ISDN 2018 abschalten. Auch das direkte Anbinden speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) ans Internet sei nicht anzuraten, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in seinem Papier „Fernwartung im industriellen Umfeld“ ausführt [1]. Das birgt nämlich Gefahren, da SPS oft nicht mit den Sicherheitsmechanismen der klassischen IT ausgerüstet sind.