iX 1/2017
S. 82
Report
Recht
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Chancen und Risiken durch die Digitalisierung des Rechtsmarkts

IT trifft Jura

Die Digitalisierung hat die Juristenbranche erreicht. Hinter „LegalTech“ verbergen sich vielfältige Anwendungsbereiche, die den Rechtsmarkt kräftig umkrempeln.

Der Rechtsberatungsmarkt in Deutschland und weltweit befindet sich ähnlich wie andere Branchen derzeit im Wandel. Moderne Technologien aller Art werden genutzt, um Anwendungen zu stricken, die die Rechtsberatung oder Rechtsfindung unterstützen oder gar ersetzen sollen. Ähnlich wie im Bereich der „FinTech“, also dem Einsatz von IT im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen, fasziniert die Juristenbranche derzeit der Begriff „LegalTech“. Auch hier geht es um die Digitalisierung und den Einsatz von IT in der Rechtsberatung. Nachdem bereits etliche Start-ups erfolgreich Fuß gefasst haben, wenden sich zunehmend Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen von Unternehmen der Digitalisierung des Rechts zu und gestalten sie aktiv mit.

Die Einsatzgebiete von LegalTech sind vielfältig. Begonnen hat alles im Bereich der juristischen Hilfstätigkeiten mit Kanzleimanagementsoftware, Dokumentenverwaltungssystemen und natürlich der elektronischen Abrechnung sowie Rechnungsstellung. Bei größeren M&A-Prozessen („Mergers and Acquisitions“, Fusionen und Übernahmen), aber auch bei aufwendigen Rechtsstreitigkeiten geht es oft darum, große Mengen eingescannter Dokumente sowie Daten zu durchforsten und relevante Informationen zu finden. Wofür früher oft etliche gut bezahlte Juristen eingesetzt wurden, das erledigen mittlerweile vermehrt IT-Systeme, die ähnlich Google Informationen auf Relevanz durchsuchen. Hierbei spricht man von E-Discovery.