iX 1/2017
S. 64
Review
Prozessmanagement
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YAWL: Workflows mit geringem Aufwand erstellen

Maßgefertigte Abläufe

Es heißt, die eigenen Geschäftsprozesse mit Individualsoftware zu automatisieren, sei ein Luxus, den sich nur große Unternehmen leisten können. Doch das stimmt nicht unbedingt: Mit dem Workflow-Management-System YAWL gelangt man mit überschaubarem Budget von der Anforderungsanalyse zum IT-Service.

YAWL steht für „Yet Another Workflow Language“ und wird seit 2002 von der Technischen Universiteit Eindhoven und der Queensland University of Technology entwickelt. Anders als beim Notationsstandard BPMN landen hier nicht alle denkbaren Features von Workflow-Management-Systemen (WfMS) in einem Topf. Die YAWL-Entwickler dachten zuerst über die Muster von Prozessabläufen nach und schufen danach eine minimalistische Sprache zum Darstellen ihrer Funktionen [1]. Anwender können die Notation leicht erlernen und die modellierten Prozesse gut automatisieren.

Zunächst eine Begriffsklärung: Ein Geschäftsprozess besteht aus einer Folge von Aktionen und einem Ziel. Workflow nennt man den mit IT unterstützten beziehungsweise automatisierten Teil davon. Als Beispiel soll hier ein Personalprozess dienen, der einen Kandidaten für eine Position in einen arbeitsfähigen Angestellten verwandelt. Das WfMS übernimmt die Aufgabe, die einzelnen Arbeitsschritte eines Workflows an die beteiligten Mitarbeiter weiterzuleiten. Die notwendigen Abläufe erstellt der Workflow-Modellierer mittels einer grafischen Notation, die zum einen der Dokumentation dient und zum anderen die IT-Anwendung erzeugt.