iX 1/2017
S. 6
Leserbriefe
Januar 2017

Leserbriefe

Anhänge nicht mehr annehmen

(Tools und Tipps: E-Mails als E-Mail-Anhänge weiterleiten; iX 11/2016, S. 142)

Zum Thema „E-Mails als E-Mail-Anhänge weiterleiten“ möchte ich aus gegebenem Anlass (Goldeneye Ransomware) folgenden Gedanken ergänzen: Die Virus-Mails wirken mit der Zeit immer echter, und es ist von „normalen“ Leuten nicht mehr zu erwarten, solche Mails zu erkennen. Meiner Ansicht nach wäre ein Ansatz, gerade bei Mailadressen, die für Bewerbungen genutzt werden, den Empfang von allen Arten von Anhängen abzulehnen und den Absender darüber zu informieren, dass auf dieser Adresse nur Mails ohne Anhang empfangen werden können.

Mails ohne Anhang sind nachweislich ohne Virus, können also gefahrlos vom Empfänger geöffnet werden. Nur enthaltene Links stellen dann noch eine Gefahr dar. Für den Absender ist es evtl. erst mal hinderlich, andererseits beweist er damit dem Empfänger die Virenfreiheit der Mail, auch ohne Virenscanner. Vielleicht verhilft das diesem Aspekt zu mehr Bekanntheit. Die zu übermittelnde Information lässt sich in sehr vielen Fällen in Textform unterbringen.

Schade ist nur, dass derzeit kein mir bekannter großer Internetprovider das Abweisen von Mails mit Anhang unterstützt. Es könnte bei vielen kleinen Unternehmen mit einfachen Mitteln die Betriebssicherheit stark erhöhen. Nicht alle haben einen eigenen Exchange-Server, auf dem ein Zurückweisen von Anhängen möglich ist.

Und um nun zu Ihrem Artikel zu kommen: Inline-Weiterleiten hat auch seine Vorteile, denn Mails ohne Anhänge bleiben auch ohne Anhänge beim Weiterleiten.

Martin Köppe, via E-Mail

Kleiner Terminologie-Makel

(Tools und Tipps: Navigation und Fußnotenanzeige in Webseiten per CSS; iX 12/2016, S. 142)

Kleiner Terminologie-Makel: Bei „↩“ handelt es sich nicht um ein „HTML-Entity“, auch nicht sonst um ein „entity“ oder eine „entity reference“, sondern um eine „numeric character reference“ (vielleicht „Zeichenreferenz“?). Schon seit 1986.

Martin Hofmann, aus dem iX-Forum

Internetanbindungen minimieren

(Editorial: Sicherheitsrisiko IoT; iX 12/2016, S. 3)

Quelle: Von Phrontis – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Ja, ich weiß, ich nerve – vorsätzlich. Warum muss jedes x-beliebige Gerät ins Internet? Schlimmer: Warum muss jedes Gerät aus dem Internet erreichbar sein?

Braucht man wirklich eine Kaffeemaschine, die Kaffeerezepte aus dem Netz lädt? Braucht man wirklich einen Toaster, der den Wetterbericht als Logo auf den Toast bräunt? Brauche ich eine elektrische Zahnbürste, die per App erreichbar ist? Die Kaffeemaschine nutzt man einmal, zweimal zum Ausprobieren – danach nie wieder. Der Wetter-Toast ist auch ganz witzig – beim ersten Mal, und für Leute, deren Räume im fensterlosen Keller liegen. Ansonsten tut es ein Blick aus dem Fenster. Eines haben die Klamotten aber gemeinsam: Die Verbindung ins Internet bleibt bestehen, auch wenn man die ganzen Gadgets und Gimmicks längst nicht mehr nutzt.

Die Liste solcher dümmlichen Internet-Gimmicks ist mittlerweile ewig verlängerbar. Selbst bei anderen, durchaus nützlichen Geräten frage ich mich, ob die Art der Anbindung richtig ist. Homecontrol: Der Heizkörper direkt neben mir lässt sich per Handy steuern. Das geht ausschließlich über den Server des Anbieters. Dafür aber auch aus Australien. Internet macht es möglich, leider auch für Angreifer. Dahinter stehen zwei Gründe: Zum einen gibt es kaum etwas, was ein so exaktes Nutzerprofil ermöglicht wie eine Hausautomation. Wer glaubt, dass diese Daten sicher beim Hersteller bleiben und nicht genutzt / ausgewertet / geklaut werden, glaubt auch an den Eierpfau. Zum anderen kann der Hersteller recht einfach Umsatz generieren: „Das System hat das ‚End of Life‘ erreicht, am 31.12.20xx stellen wir den Betrieb ein. Bitte sorgen Sie rechtzeitig für Ersatz. Unser Nachfolgemodell ‚Xp5Bla27fasel‘…“ usw. Das sorgt für Umsatz bei Hersteller und Installateur, vor allem, wenn das zu Beginn des Winters kommt.

Beidem, der Datensammelei, aber auch der völligen Abhängigkeit, möchte ich mich nicht ausliefern.

Ich bekomme mittlerweile jeden Verkäufer zur Verzweiflung. 1. Braucht das zwingend Internet? 2. Braucht das einen Zugang bei einem Hersteller? 3. Hängt das in einer Cloud oder einem Herstellerserver? Und ganz wichtig: 4. Sichern Sie diese Eigenschaft ausdrücklich zu?

Und schon bekommt der Verkäufer Schnappatmung – und seinen Artikel mit einem freundlichen „Nein danke“ in die Arme gedrückt.

Leider handeln die meisten Kunden heute genau umgekehrt: Was, keine Äpp? Nirgendwo steht „Cloud“ auf der Packung? Das ist nicht mehr verkäuflich. Die Überlegung „Brauche ich das?“ ist völlig ausgeblendet. Datenschutz? Interessiert eh keinen.

Thomas Grotevent, aus dem iX-Forum

Ergänzungen und Berichtigungen

(Datenbanken: Kritische MySQL-Lücken beheben; iX 12/2016, S. 18)

Oracle hat die Sicherheitslücken in MySQL nicht erst mit dem Critical Patch Update im Oktober behoben, sondern bereits zuvor stillschweigend in neuen Versionen geschlossen. Von den Lücken betroffen sind demnach MySQL 5.5.51, 5.6.32 und 5.7.14 sowie vorhergehende Versionen.

(Softwareentwicklung: Nitrous schließt seine Cloud-IDE; iX 12/2016, S. 26)

Koding hat keine Zusammenarbeit mit GitHub angekündigt, sondern eine mit GitLab.

(Sicherheit: Airlock WAF mit einfacherem Management; iX 12/2016, S. 22)

Der Anbieter von Airlock WAF heißt Ergon, nicht Argon.

(Embedded: Entwicklungsplattform für Wearables; iX 12/2016, S. 24)

Der Preis für die Entwicklungsplattform hSensors beträgt 150, nicht 15 US-Dollar.

(Embedded: Markt für IoT-Plattformen; iX 12/2016, S. 24)

Alle erwähnten Aussagen aus dem „I4.0/ IoT Vendor Benchmark 2017“ beziehen sich auf den Markt für standardisierte IoT-Plattformen, nicht auf den gesamten IoT-Markt.

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