iX 11/2017
S. 137
Medien
Vor 10 Jahren
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Vor 10 Jahren: SCO am Ende

2007 wurde die SCO Group insolvent und musste ihr Geschäftsmodell aufgeben, mit einer Serie von Prozessen gegen Firmen wie IBM, Novell, Red Hat oder DaimlerChrysler ihr behauptetes Eigentumsrecht am Linux-Code einzuklagen.

Seit 2003 beschäftigte die unendliche Geschichte von Klagen, Gegenklagen, Gegen-Gegenklagen und Einsprüchen die IT-Welt. Im Editorial der iX 11/2007 befasste sich dieser Autor mit dem nahen Ende der Firma. Denn die SCO Group hatte beim Konkurs nur eine einzige Einnahmequelle, und zwar in Deutschland: Ein „Hipcheck“ genanntes Modul wurde vom Kraftwerksbauer Siemens Power Generation in Erlangen zur Alarmierung bei Fehlfunktionen in Kraftwerken eingesetzt. Kraftwerke, die Laufzeiten von 20, 30 Jahren haben, arbeiteten damals noch mit SCO-Unix, obwohl Siemens für Neuanlagen bereits Linux-Systeme nutzte.

Zehn Jahre später sind auch die letzten Reste der SCO Group nicht mehr zu finden. Die Lichter sind ausgegangen: Aus „Hipcheck“ wurde eine App namens Shout entwickelt, die Werbung bei Sportereignissen auf Smartphones einblenden sollte. Ob sie jemals zum Einsatz kam, ist unklar, die entsprechende Website Shout2win.com ist abgeschaltet.