Konfliktmanagement in multikulturellen Projekten
Alles relativ
Wer mit Menschen aus anderen Kulturen zusammenarbeiten will, muss sich der Unterschiede im Kommunikations- und Sozialverhalten bewusst sein. Stolperfallen gibt es hier jede Menge. Mit Aufmerksamkeit, Zuhören und Nachfragen lassen sich viele Konflikte jedoch meist schnell entschärfen.
Der Killer jeder multikulturellen Projektarbeit sind Stereotypen. Annahmen und Aussagen wie „Die Lateinamerikaner halten nie Termine ein“, „Programmiererinnen sind unsozial“ oder „Generation-Y-Mitarbeiter stellen die eigenen Interessen vor die Belange der Firma“ sind Generalisierungen und als solche wenig hilfreich. Zum einen sind solche Verallgemeinerungen schlicht falsch (es gibt nicht „die“ Lateinamerikaner), zum anderen beziehen sie sich ausschließlich auf einen Einzelaspekt der Kultur (regionale Herkunft, Beruf, Generation), das heißt, sie sind eindimensional und tragen der Komplexität der menschlichen Kultur keine Rechnung.
Projektarbeit ist grundsätzlich konfliktträchtiger als rein operative Arbeit. Projekte sind per Definition einmalige, zeitlich begrenzte Vorhaben. Dies kann zu zusätzlichen Spannungen führen: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Angst vor Veränderungen oder fühlen sich durch ihre neuen Aufgaben im Projekt verunsichert.