Agilität reicht im Unternehmen nicht
Aufgelockert
Hin zur Agilität, weg von der hierarchischen Ordnung: Viele Unternehmen wollen sich so für die Zukunft rüsten. Doch das reicht nicht für eine innovative wie überlebensfähige Organisation aus. Der Ansatz des VSM gibt Verantwortlichen ein geeignetes Werkzeug an die Hand.
Marktgerecht und dynamisch – so wollen sich moderne Unternehmen aufstellen, um den Herausforderungen der Digitalisierung und Globalisierung erfolgreich zu begegnen. Übersetzt bedeutet das, dass Firmen sich für die Komplexität und somit die Schnelligkeit, Instabilität und Unsicherheit heutiger Märkte durch Adaptions- und Innovationsfähigkeit rüsten müssen. Ein Unternehmen muss (über-)lebensfähig sein und sollte es auch bleiben. Und dabei ertönt vor allem ein Ruf: der nach der „Agilität“ als Heilsbringer. So laut, dass das Wort „agil“ in vielen Ohren schon als Dogma nervt und zum Unwort mutiert. Jedoch wird das dem Manifest für agile Softwareentwicklung und ihren Erfindern nicht gerecht, denn ihr Fokus ist gar nicht die Beschreibung einer zeitgemäßen Organisation.
Ein Unternehmen zu transformieren ist ein komplexes Vorhaben. Hierfür ist es sinnvoll, die Ist-Situation zu begreifen. Aus ihr ergeben sich erste Ideen zum Verbessern einer Organisation und gegebenenfalls erste Maßnahmen zu ihrer Transformation. Zudem ist es sinnvoll, konsequent die Ziele zu verfolgen, die die Adaptions- und Innovationsfähigkeit der Organisation steigern und somit der Leistungsfähigkeit ergo der Wertschöpfung dienen. Es liegt auf der Hand, dass es hierbei keine Blaupause dafür gibt, wie eine Zielorganisation auszusehen hat. Jedes Unternehmen muss für sich die Maßnahmen durchführen, die das Metaziel der Lebensfähigkeit am ehesten fördern. Eine Zielorganisation zu modellieren kann demnach ausschließlich auf einer Ebene geschehen, die Verantwortliche eher als Rahmenwerk und nicht als konkrete ausdefinierte Unternehmensarchitektur verstehen. Letztere ergibt sich aus der Transformation, die wiederum nichts anderes als eine Evolution durch stetiges Lernen ist. Dennoch kann ein Modell sinnvoll sein, um die Transformation zielgerichtet und strukturiert durchzuführen. Inwiefern Agilität hier hilft, ist allerdings fraglich.