iX 3/2017
S. 42
Review
Datenbanken
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SAPs kostenlose HANA-Variante „Express“

Kraftzwerg

SAPs In-Memory-Datenbank HANA steht im Ruf, hohe Investitionen zu erfordern. Mit einer kostenlosen Express-Variante will das Unternehmen sein Produkt nun auch kleineren Firmen nahebringen.

Seit dem Erscheinen von HANA Ende 2010 hat sich SAP als ernst zu nehmende Größe im Datenbankmarkt etabliert. Ziel war es, mit einer neuartigen Architektur die Datenanalyse zu revolutionieren. Das ist gelungen: Hört man sich in der Industrie um, so ermöglicht HANA neue Anwendungsszenarien vor allem für kleinere Unternehmen. Diese zögern jedoch oft, die Vollversion einzusetzen, weil sie ihnen zu umfangreich oder zu komplex erscheint. Mit HANA Express will SAP diesen Anwenderkreis erschließen. Die kostenlose Variante ist in ihren Funktionen angepasst und kann bis zu 32 GByte RAM nutzen. Der Produktivbetrieb ist für interne, nicht kommerzielle Zwecke gestattet. Mehr Speicher lässt sich gegen Zahlung eines Obolus nutzen.

An mehreren Stellen unterscheidet sich HANAs Architektur von der klassischer Datenbanken. Produkte mit einer herkömmlichen dreischichtigen Architektur speichern die Daten in der Datenhaltungsschicht und nutzen eine Logikschicht für die Anwendungsregeln und -prozeduren. Die dritte – hier weniger relevante – Schicht ist für die Präsentation zuständig. Auf diese Struktur setzen zahlreiche Anwendungen. Allerdings krankt sie daran, dass viele Daten zwischen der Datenhaltungs- und der Logikschicht hin- und herwandern. Dies kann insbesondere bei Big-Data-Anwendungen einen Engpass bilden. Bei HANA integriert SAP einen Anwendungsserver in die Datenbank, bringt so die Logikschicht näher an die Daten und weitet dadurch den Flaschenhals.