iX 8/2017
S. 122
Praxis
Container-Orchestrierung
Aufmacherbild

Einführung in Kubernetes, Teil 2: Kubernetes installieren

Bauanleitung

Kubernetes lässt sich als lokale Testumgebung oder gleich in einem Cluster aus mehreren Servern installieren. Für beide Varianten existieren Werkzeuge, die das Setup automatisieren.

Der zweite Teil des Kubernetes-Tutorials geht in medias res: Er erläutert anhand dreier Beispiele, wie man den Einstieg in Kubernetes findet. Wie jede große Umgebung hantiert auch Googles Container-Verwaltung Kubernetes mit einer Vielzahl von Fachbegriffen. Diese erklärte Teil eins dieses Tutorials. Im zweiten Teil steht die Praxis im Mittelpunkt – ganz konkret, wie sich das theoretische Wissen in einen funktionierenden Kubernetes-Cluster übersetzen lässt.

Am Anfang jedes Kubernetes-Deployments steht eine Frage: Geht es um ein Setup zum Experimentieren oder soll eine Installation entstehen, die sich für den tatsächlichen Betrieb im Rechenzentrum eignet? Davon hängt viel ab – ein Setup zum Experimentieren auf dem heimischen Computer lässt sich mit Minikube (siehe „Alle Links“ am Ende des Artikels) in wenigen Minuten herbeizaubern. Rückschlüsse auf den echten Betrieb lassen sich damit allerdings nur begrenzt ziehen.

Soll ein RZ-tauglicher Kubernetes-Cluster entstehen, bringt das deutlich mehr Arbeit mit sich. Dabei geht das Werkzeug kubeadm zwar zur Hand, insgesamt dauert der Vorgang aber wegen der nötigen Vorbereitung deutlich länger.

Kubernetes besteht aus einer Reihe einzelner Dienste, mit denen Anwender oft gar nicht direkt in Kontakt treten. Statt diese von Hand zu installieren, sollten Administratoren Werkzeuge wie Kubeadm oder Ansible verwenden, um automatisiert Master und Nodes mit den entsprechenden Diensten auszustatten (Abb. 1).

Für das Rechenzentrum bietet sich auch die automatisierte Installation mit Ansible an. Das aufzusetzen frisst jedoch deutlich mehr Zeit, als einfach Minikube oder Kubeadm zu verwenden. Wer Kubernetes nur kennenlernen möchte, will diese Zeit vielleicht gar nicht investieren und ist mit der Schnellschuss-Variante deshalb besser bedient.

Minikube: Schnelle Nummer

Das kleine Werkzeug Minikube finden Interessierte im offiziellen Git-Repository von Kubernetes. Zielgruppe sind Kubernetes-Neulinge, die sich bisher nicht eingehend mit Kubernetes beschäftigt haben. Systemverwalter müssen zuvor bloß sicherstellen, dass auf dem jeweiligen System Virtualisierung nutzbar ist.

De facto besteht Minikube aus zwei Teilen: dem Kommandozeilenprogramm minikube auf der einen und einem ISO-Abbild auf der anderen Seite. Minikube lädt das Image von der Kubernetes-Website herunter. Anschließend startet es eine VM, in der ein Kubernetes-Cluster aus einem einzigen System ausgerollt ist. Um Kubernetes sinnvoll zu nutzen, sollte zusätzlich das Werkzeug kubectl lokal installiert sein – sonst lässt sich Kubernetes nicht steuern.

Minikubes große Stärke besteht in seiner Vielseitigkeit: Auf Linux, Windows und macOS lässt sich damit ein Kubernetes-Cluster starten. Für alle drei Plattformen steht eine ausführbare Datei bereit, die alle nötige Arbeit im Hintergrund erledigt.