Kia Ceed Sportswagon Plug-in Hybrid im Test: Im Winter ohne E-Reichweite

Seite 2: Neues Infotainment-System

Inhaltsverzeichnis

Obendrein empfand ich den Tempomaten als suboptimal, weil er den Antrieb ungleichmäßig steuert. Um fair zu Kia zu sein, habe ich den ersten Testwagen extra noch einmal von Kia untersuchen lassen: keine Auffälligkeiten. Ein zweiter, anderer Testwagen verhielt sich jedoch genauso, also gehört das zur Bauart, nicht zu einem einzelnen Problem. Der Tempomat produziert fühlbare Beschleunigungsschübe bei eigentlich gewollter Konstantfahrt. Das wird nicht jeden so stören wie mich, doch nachdem es überall sonst bei Kia auch klappt, rechne ich es als weiteren Nachteil dieses Antriebs. Ich habe in verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen nach Gleichmäßigkeit gesucht, um einen ungünstigen Getriebebereich bei 130 km/h auszuschließen, doch der Effekt trat überall auf.

Kia Ceed SW PHEV außen (14 Bilder)

Auf den ersten Blick ein interessantes Angebot: Ceed-Kombi als PHEV
(Bild: Clemens Gleich)

Und damit bin ich am Punkt, den ich zur potenziellen Leser-Zeitersparnis schon am Anfang brachte: Es gibt keinen Grund, dieses Auto zu kaufen, wohl aber Gründe, das nicht zu tun. Privatkunden fahren im normalen Kia Ceed Sportswagon besser und billiger. Firmenkunden könnten theoretisch einen Vorteil im Ceed finden, dann rate ich dem Fuhrparkleiter jedoch dringend zur Probefahrt vor der Anschaffung, auch im Hinblick auf die variablen Kosten des Verbrauchs. Und wer die Fußzehen ein bisschen ins kalte Wasser des elektrischen Fahrens stecken will, verpasst die wichtigste Lektion: die des Winterhalbjahrs.

Kia führte im aktuellen Sorento eine Renovierung des Infotainment-Systems ein: UVO Connect 2. Das ist auch im Ceed Sportwagon PHEV installiert. Es bringt folgende Verbesserungen gegenüber dem vorigen UVO Connect:

  • Verbesserte Ankunftszeitprognose, die außer aktuelle Verkehrsdaten auch historische Daten auswertet.
  • Last-Mile-Navigation mit Augmented Reality und Wegweisern in der UVO-App oder Übergabe an Google Maps
  • Transfer von Nutzerprofilen auf andere Autos, zum Beispiel für den Flottenbetrieb oder bei mehreren Fahrzeugen im Haushalt
  • Fernüberwachung für das Fremdparken ("Valet Parking Mode"), bei dem der Besitzer über das Smartphone sieht, wo das Auto fährt und wie weit.

Die Echtzeit-Verkehrsinformationen und die Karten-Updates sind 7 Jahre lang kostenlos. Für die Zeit danach gibt es aktuell noch keine fixen Pläne. Laut Kia bleibt der Dienst auch nach den 7 Jahren mit einiger Wahrscheinlichkeit kostenlos. Eine Idee dabei ist, ihn vielleicht über Werbung/PR zu finanzieren. Das soll allerdings nicht mit nervigen Anzeigen passieren, sondern als Werkzeug der Händler-Kunden-Bindung. Es könnte also zum Beispiel die Vertragswerkstatt bei einem anstehenden Service zu Schwachlastzeiten ein passendes Angebot auf die Mittelkonsole schicken. Oder Kia übernimmt die Kosten oder der Kunde bezahlt Echtzeit-Verkehrsinfos später per Abo.