Schön schräg: Elektroauto Mazda MX-30 im Test

Seite 2: Verbrauch, Fazit

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Weil der Stromverbrauch bei 130 km/h (Tachoanzeige dabei: 133 km/h) bei 25,4 kWh/100 km lag, ist die Reichweite lediglich ausreichend, um ohne Stopp von Hamburg nach Bremen zu kommen. Darüber hinaus wird es mühsam bis zur Unbrauchbarkeit. Anders in der City: Im fließenden Stadtverkehr waren bei warmgefahrener Batterie 13,7 kWh / 100 km ablesbar. Direkt nach dem Kaltstart wiederum sind es vier bis fünf kWh mehr.

Mazda hat mehrfach einen Wankelmotor als Range Extender gezeigt. Er könnte 2022 auf dem Markt erscheinen – es wäre jedoch nicht verwunderlich, wenn dieses Konzept in der Versenkung verschwindet und stattdessen eine verbesserte Batterie angeboten wird. Der Mazda MX-30 versucht gar nicht erst, den Range-Meister zu mimen. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 18,2 kWh/100 km exklusive Ladeverluste kommt er auf 195 km (Laborwert nach veraltetem NEFZ: 237 km) Reichweite.

Mazda MX-30 Batterie (6 Bilder)

Für die lange Tour ist der MX-30 leider ungeeignet. Die Batteriekapazität ist mit 35,3 kWh zu klein, der Autobahnverbrauch bei 130 km/h mit 25,4 kWh/100 km zu hoch …
(Bild: Christoph M. Schwarzer )

Ein erwartbarer Wert bei einem mit 1720 kg ziemlich schweren und nicht besonders aerodynamisch gestalteten Elektroauto. Der MX-30 ist ein für seine Klasse luxuriös gestaltetes Elektroauto, aber keins für die lange Tour. Er warnt außerdem früh, die Batterie nachzuladen: Bei 30 Prozent Ladestand erfolgt die erste Mahnung, bei 15 Prozent die zweite. Das schränkt die Reichweite subjektiv weiter ein. Das müssen Interessenten einfach wissen, und nicht alle werden sich daran stören.

Ebenfalls nicht ganz gelungen ist das künstliche Fahrgeräusch: Anders als üblich schaltet es nicht über der gesetzlich verpflichtenden Grenze von 30 km/h ab. Es moduliert die Lautstärke zusätzlich über die Stellung des Fahrpedals und ist zu häufig zu penetrant.

Die Zielgruppe des Mazda MX-30 ist klar: Selbstständige und Freiberufler, die ohnehin ein anderes Fahrzeug für Langstrecken im Haushalt haben. Und all jene, denen der Innenraum eines Volkswagen ID.3 schlicht zu billig ist. Der MX-30 ist ein einfach zu fahrendes und äußerst komfortables Elektroauto. Und mit einem Basispreis von 32.645,72 Euro ist er theoretisch auch ein Konkurrent zu Opel Corsa-e (Test) und Renault Zoe (Test). Wenn die Reichweite zweitrangig ist und Qualität eine wichtige Rolle spielt, ist der Mazda eine gute Wahl.

Der Hersteller hat den Testwagen kostenfrei überführt und zur Verfügung gestellt. Der Autor hat den Fahrstrom bezahlt.

(mfz)