iX 1/2016
S. 148
Medien
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Digitale Gesellschaft

Alles andere als schleichend entwickelt sich das Leben vor allem in den Industrieländern in Richtung Real Life 4.0 – vernetzt und ständig beschäftigt (siehe die Buchbesprechung auf der folgenden Seite). Smartphones, das ist längst absehbar, haben nur den Anfang der Integration des Menschen in die Maschinenwelt gebildet. Roboter, Sensoren, Smart Living, Smart City, Smart TV, die schöne Welt des Embedded Computing. Der Weg zum Jacking-in, so nannte Gibson das im „Neuromancer“ von 1984, zum implantierten Chip, ist nicht mehr lang. Die Figuren Bishop („Alien“) und Data („Star Trek“) waren so weit entwickelte Androiden, dass für sie die jetzt absehbare Industrie 4.0 hausbacken aussehen müsste. Immerhin kann es nicht schaden, über den gegenwärtigen Stand der viel zitierten Dinge informiert zu sein.

Zunächst zu kritischen Worten über die deutsche Wirtschaft. Tim Cole, Autor von „Erfolgsfaktor Internet“ (1999), hat mit dem bei Franz Vahlen erschienenen „Digitale Transformation“ eine Art Plädoyer verfasst. Dem Autor geht es weniger um Technik als um Infrastruktur, ein neues Bewusstsein („digital first“), das alle unternehmerische Arbeit darauf ausrichtet, „den maximalen Nutzen aus dem Einsatz neuer Digitaltechnologien zu ziehen“. Eine der Konsequenzen: Unternehmen benötigen weniger, aber höher qualifizierte Mitarbeiter, die Jobs für andere fallen oft weg. Fachkräftemangel heißt ein Zauberwort, smart das andere. Lektüre für Manager, die sich um die betriebliche Zukunft sorgen.