iX 6/2016
S. 74
Review
Embedded Linux
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Zweite Runde für den Distributionsbaukasten Yocto

Generalüberholung

Bei Yocto ist das Baukastenprinzip Programm, denn die Werkzeug- und Softwaresammlung zum Erstellen eigener Embedded-Linux-Distributionen besteht selbst aus einer Vielzahl von Unterprojekten. Den Sprung auf die Version 2 nutzte das Entwicklerteam nun nicht nur für Neuerungen, die den Distributionsbau beschleunigen sollen, sondern auch zum Austausch des Compilers.

Trotz Vereinfachungen durch die Web-GUIs bleibt das Bauen einer eigenen Linux-Distribution für Embedded-Systeme mit Yocto ein komplexer Prozess.

Yocto vereint einen Distributionsbaukasten und Build-Werkzeuge, mit denen Entwickler eigene und für Embedded-Systeme optimierte Linux-Distributionen samt den dazugehörenden Cross-Compilern erstellen können. Zugleich besteht Yocto aus einer Vielzahl von Unterprojekten. Grundlage bildet die Distribution Poky, die sich durch durchgängige Modularität auszeichnet und die zugleich Basis des Geschwister-Projekts OpenEmbedded ist. Den Bau des fertigen Image übernimmt die Build Engine BitBake, die Bauanleitungen liefern die Rezepte, die zusammen mit den Klassen und Konfigurationsdateien die Metadaten bilden. Zusammen mit weiteren Werkzeugen ergeben sie das Build-System. Separat bereitgestellt sind die Board Support Packages (BSPs).

Zwar erschien Yoctos Version 2.0 bereits im Oktober 2015, doch erst im März 2016 reichten die Entwickler mit der Version 2.0.1 einen Bugfix nach, der einen schweren Fehler beim Kompilieren von Images des Rezepts core-image-minimal unter Ubuntu 15.10 behebt. Beide Versionen tragen den Namen Jethro. Quasi nebenbei bringt das Minor Update einige kleinere Änderungen mit, die selten auftretende Bugs beseitigen. Kurz vor Druckschluss lieferten die Entwickler die Version 2.1 (Krogoth) aus, die den Fokus stärker auf die grafischen Werkzeuge legt.