iX 6/2016
S. 6
Leserbriefe
Juni 2016

Leserbriefe

Gruseliges Darknet, grauslicher Artikel

(Darknet: Einblick in die dunkle Seite des Internets; iX 5/2016, S. 40)

Von draußen vom Darknet komm ich her, ich kann euch sagen es gruselt mich sehr  Mehr als diese Boulevard-taugliche Message ist dem Artikel leider nicht zu entnehmen. Der Anfangsteil zum Tor-Browser viel zu knapp und ohne die entscheidenden Details, die einem Neueinsteiger helfen würden, dann noch ein bisschen Scheuklappen-Propaganda (nicht nur die Cyberkriminellen, auch die Terroristen!) und die schon zur Genüge breitgetretene Geschichte von Dread Pirate Roberts. Und zeitlich so schön passend zu Cyber-Uschis großer Cybertruppen-Kampagne.

Liebe iX, das war nix. Für Artikel, die den Leser kein bisschen schlauer machen wollen, gibt’s woanders noch genug Platz. Und für Propaganda sollte man nicht auch noch Geld ausgeben müssen.

Matthias Ferdinand, via E-Mail

Meine Daten gehören mir

(Editorial: Raus aus der Wintel-Zwickmühle; iX 5/2016, S. 3)

Klasse Editorial. Persönlich vertrete ich den Ansatz: „Meine Daten gehören mir – und haben deswegen im Internet und bei den US-Firmen nichts verloren.“

Nach nunmehr 30 Jahren Windows wird 8.1 das letzte Windows gewesen sein. Der private Umstieg auf Linux ist in Planung, wie bei allem Neuen etwas holprig, das liegt aber eher an meinen Anforderungen. Ziel ist, ein System wie auf dem ATARI ST zu erreichen. ST aus, Viren weg. Daten als Backup auf einem externen USB-System.

Was mich an der Software nervt, sind die unsäglichen Updates. Würde ich den normalen ITler-Satz bei jedem SW-Update bei Microsoft verrechnen – und würden das alle tun –, wären Microsoft und alle anderen US-SW-Konzerne pleite. Der alte ST hat in seiner Betriebszeit zwei Updates erhalten – in 8 Jahren!

Ach ja: Hauptberuflich mache ich Informationssicherheit und kann über den Softwaredilettantismus und manche Begeisterung darüber nur den Kopf schütteln. Bei neuer Software fange ich mit zwei Fragen an: Notfallkonzept und Informationssicherheit. Wenn beides nicht gegeben ist, kommt mir das Zeug nicht ins Haus.

Thomas Bittl, via E-Mail

Cloud-Unabhängigkeit alternativlos

(Editorial: Raus aus der Wintel-Zwickmühle; iX 5/2016, S. 3)

Viele Daten will ich einfach keiner Cloud anvertrauen – weder der von Google noch Microsoft, Apple oder anderen Anbietern. Ich will einen Rechner, der vollständig funktioniert, wenn ich kein Internet zur Verfügung habe. Die Teile, die ich unbedingt in die Cloud legen möchte, die lege ich auch mit meinen Windows- und Apple-Geräten dorthin.

Christof Brandstetter, St. Pölten

PCs sind zu gut

(Editorial: Raus aus der Wintel-Zwickmühle; iX 5/2016, S. 3)

Als Softwareentwickler sehe ich das etwas anders. Die Chromebooks mutieren zu dem, was in den 80ern ein Terminal war, allerdings heute ein Terminal in der Wolke. Freie Rechner wird es nicht geben – außer man baut sich den Client und Cloud-Server selber. Kann man alles machen, von ganz umsonst mit Linux über Daten-Striptease bei Google bis hin zu teuer eingekauften Diensten bei der ehrwürdigen IBM.

Was die miesen Absatzzahlen von PCs angeht: Die Dinger sind einfach gut! Manche kann man mit Windows-Updates über 10 Jahre betreiben. Was ist schlecht an einem PC mit E8600 und 8 GB RAM aus dem Jahr 2008? Platte wurde erneuert, Windows aktualisiert und gut ist. Selbst Win10 läuft auf solchen Kisten.

In vielen kleinen und mittleren Firmen habe ich gesehen, wie die Admins die Dinger „recycelt“ haben, statt neue zu kaufen. Mein Rechner hier ist aus dem Jahr 2013, ein i7-4770k mit 32 GB. Warum soll ich den wegschmeißen und einen neuen kaufen? Eine neue SSD zwischendurch und das Teil kann noch 6 Jahre in einer anderen Abteilung laufen.

Ein Netbook mit ARM oder Intel, mit Chrome oder Linux ist nichts für die breite Masse. Wie gesagt, OK als Terminal – z. B. in Schulen oder überall, wo Inhalte konsumiert werden müssen.

Ich gehe allerdings davon aus, dass der Tablet-Boom in der Industrie bald vorbei ist. Wenn die Golfspieler gemerkt haben, dass man an das iPad Pro keine Maus anschließen kann und letzteres mit Stift und Tastatur dreimal so teuer ist wie ein Windows oder Chromebook gleicher Leistung. Mal abgesehen von „Performance-Verlusten“ der Mitarbeiter. Da interessiert dann auch der beste „Use Case“ bei Dreamworks nicht.

Und ich freue mich schon auf die Zukunft: Wintel-Tablets, Chromebooks (& Co.) statt DEC VT100! Das wird geil! Geschichte wiederholt sich. Die ganzen Datendiebstähle auch, da das Passwort für den Host – äähh die Cloud – irgendwo in der Schublade steht. Und der Admin der IT-Abteilung kann wieder den „Bastard Operator from Hell“ machen.

Jörg Singendonk, Tampa, FL

Keine 50 Mio. für Trusted Platform

(Systeme & Cloud: Trusted Cloud mit BMWi-Förderung; iX 5/2016, S. 33)

Die Aussage Ihres Artikels, „[…] das die Plattform mit 50 Millionen Euro fördert. […]“ ist nicht korrekt. Richtig ist, dass die Trusted-Cloud-Plattform im Rahmen eines mit rund 50 Millionen Euro geförderten Technologieschwerpunktes gefördert wurde, der unter anderem 15 Forschungsprojekte umfasste. Die Plattform machte dabei nur einen kleinen Anteil aus.

Patrick Lay, DLR, Köln

Einsatz im Weltraum

(Datenübertragung: Kurz erklärt – Silicon Photonics; iX 5/2016, S. 119)

Kann es sein, dass die Amerikaner nach dem Vorbild reverse-engineerter Alien-Technologie aus einem abgestürzten Raumschiff arbeiten? Die optische Kopplung hat zusätzlich noch den Vorteil der galvanischen Entkopplung, nicht nur, dass höhere Übertragungsraten möglich sind.

Ich frage mich, weshalb man in der Erd- oder meinetwegen auch in der Mond-Umlaufbahn eigentlich keine supraleitende Elektronik einsetzt, im All wäre das doch konkurrenzlos günstig möglich, wahrscheinlich ohne zusätzliche aktive Kühlung, je nach verwendetem Material. Oder wollen die Militärs bloß nicht angeben mit ihren Errungenschaften?

Andreas Glaeser, via E-Mail

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