iX Special 2017
S. 12
Projekte & Qualität
Methodenkritik
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Agiles Projektmanagement: eine Illusion?

Definitionssache

Ab wann ist ein Projekt agil? Und ist agil immer gut? Wer diese Fragen seriös beantworten will, muss genau hinschauen und darf vor allem nicht jedem Hype hinterherlaufen. Denn oftmals funktioniert das gewünschte Vorgehensmodell nicht, weil es schlicht nicht zur Unternehmenskultur passt.

Der Begriff „agil“ ist so positiv besetzt, dass entsprechende Verfahren ohne weitere Qualifizierung traditionellen überlegen erscheinen. Der wegen zu oberflächlicher Betrachtungsweise besorgte Agilist dürfte rasch darauf hinweisen, dass es ja gute Gründe dafür gibt, zum Beispiel, weil agile Vorgehen Verschwendung vermeiden sollen. Das bringt den traditionellen Vertreter selbstverständlich auf die Palme, schließlich bedient er sich mit viel Erfahrung der „Best Practices“, da kann von Verschwendung keine Rede sein. Schnell zeigt sich, dass eine vernünftige Auseinandersetzung zwischen Protagonisten beider Welten nicht einfach ist.

Beide Seiten tragen diesen Konflikt emotional und somit häufig leider unsachlich aus. Zuschauer der Auseinandersetzung, die für sich entscheiden müssen, welchen Weg sie einschlagen wollen, stehen ratlos daneben. Sie können sich mitreißen lassen oder versuchen, einen eigenen Weg zu finden. Aber wie soll das gehen?