iX 2/2017
S. 129
Medien
Vor 10 Jahren
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Vor 10 Jahren: Leuchttürme auf Gipfeln

Vor 10 Jahren wurde in Potsdam der erste IT-Gipfel der Bundesregierung ausgerichtet. Die Idee: Alle Ministerien führen direkte Fachgespräche mit Vertretern der IT-Industrie und -Forschung und bekommen so Feedback aus der Branche. Daraus destilliert die Politik dann „Leuchtturmprojekte“.

Der 2007 gestartete „nationale IT-Gipfel“ ist heute eine etablierte Veranstaltung, bei der sich die Bundesregierung loben kann, wie sie den „digitalen Wandel“ meistert. Der Bericht über den ersten Gipfel dieser Art in iX 2/2007 mit dem Titel „Lauter Leuchttürme“ beschrieb die Leuchtturmprojekte, die Regierung und Industrie gemeinsam auf die Beine bringen wollten. Das ambitionierteste Projekt, unter dem Begriff „E-Government 2.0“ beschrieben, sollte 2010 verwirklicht sein, wenn Regierung, Unternehmen und Behörden „ausschließlich elektronisch zusammenarbeiten“.

Ein kurzer Realitätscheck zeigt, dass dieses Ziel auch 2017 noch vor uns liegt, inzwischen aber eine europäische Pflichtanstrengung geworden ist. Sie trägt den Namen eIDAS. Das Kürzel steht für die EU-Verordnung „über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen im Binnenmarkt“. eIDAS soll dafür sorgen, dass Unternehmen EU-weit digital Behördengänge absolvieren oder an Ausschreibungen in anderen Ländern teilnehmen können, und ist das Lieblingsprojekt von Andrus Ansip, EU-Kommissar für den digitalen Binnenmarkt (und zusätzlich zukünftiger Kommissar für digitale Wirtschaft). Geht es nach ihm, wird 2017 das Jahr des Durchbruchs für eIDAS sein.