iX Special 2020
S. 6
Sprachatlas
Überblick

Welche Programmiersprache ist die beste im Land?

Am Anfang war ... die Maschine

Michael Stal

Sie sind nur ein Werkzeug für die Softwareentwicklung, wenn auch das wichtigste. Um sie entstehen Glaubenskriege und unterschiedliche Weltanschauungen: Gehen wir auf eine Reise durchs fabelhafte Universum der Programmiersprachen.

Ein historischer Blick auf die Entwicklung von Programmiersprachen verhilft zu einer besseren Perspektive auf die heutige Sprachlandschaft. Die ersten Programmiersprachen waren gar keine, sondern zwangen Programmierer*innen dazu, nah an der Maschine zu codieren. Stichwort Maschinensprache. Das erwies sich als fehlerträchtig und mühsam, erforderte viel Spezialisierung und machte eine Portierung auf andere Hardware so gut wie unmöglich. Das Lambdakalkül (Church, Kleene) sowie Zuses Plankalkül markieren die ersten Versuche, höhere Abstraktionsebenen einzuführen. 

Die weitere Evolution von Programmiersprachen war letztendlich von dem Wunsch getrieben, immer höhere Abstraktionsebenen einzuführen, um Entwickler*innen näher an die Problemdomäne und weiter weg von den Niederungen der Maschine zu bringen. Seit den 1960er-Jahren kamen zunehmend Konzepte hinzu, um die Entwicklung großer Softwaresysteme zu fördern. Durch immer leistungsfähigere Computersysteme ließen sich auch stärkere Programmierumgebungen realisieren, um das Programmieren von einer Kunst weniger zu einem Handwerk für viele zu transformieren. Zudem hat die Durchdringung aller Lebensbereiche und Domänen mit Software zu einer Inflation allgemeiner und spezialisierter Programmiersprachen geführt. Es fällt zunehmend schwerer, einen Überblick zu behalten und für eine Problemstellung die geeignete Sprache auszuwählen.

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