So werden iPhones refurbished: Blick hinter die Kulissen eines Aufbereiters​

Refurbisher versprechen Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit beim Kauf von gebrauchten Smartphones. Wir haben uns die Aufbereitung vor Ort angeschaut.

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Reparatur eines Smartphones
Lesezeit: 14 Min.
Inhaltsverzeichnis

Nichts deutet darauf hin, dass hier das Herz des größten iPhone-Refurbisher Europas schlägt. In einem unscheinbaren Fabrikgebäude, idyllisch am Waldrand gelegen, hängt aus Sicherheitsgründen nicht einmal ein Schild. Seit 2021 ist das finnische Unternehmen Swappie hier aktiv, in einem Außenbezirk von Estlands Hauptstadt Tallinn. Über 400 Menschen bereiten am Standort gebrauchte Smartphones für den Wiederverkauf in viele Länder Europas auf. Das geschieht nahezu ausschließlich von Hand: egal, ob Funktionstests, Reparatur oder abschließende Bewertung.

Für über 30.000 iPhones gleichzeitig wäre in den langen Regalen in der Werkstatt und im Lager Platz, während unseres Besuchs sind es immerhin 8000 in unterschiedlichen Zuständen: Von nahezu neuwertigen Exemplaren hin zu völlig zerkratzten Smartphones mit gesprungenem Display und toter Batterie ist die ganze Bandbreite dabei. Aufbereitet wird fast alles, was ins Haus kommt, lediglich ein Prozent der aufgekauften Geräte lässt sich laut Swappie nicht mehr retten. Als Ersatzteilspender kämen diese aber immer noch infrage.

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Wie die Konkurrenz von Rebuy und kleineren Wiederaufbereitern, die etwa über Refurbed und Backmarket agieren, kauft Swappie gebrauchte Geräte von Privatleuten auf. Vorteil für den Kunden ist hauptsächlich die Bequemlichkeit: Er bekommt schon vor dem Einschicken einen Preis genannt und muss nicht selbst einen angemessenen Betrag recherchieren, den Verkauf organisieren und sich danach um Beschwerden des Käufers kümmern.