CeBIT Home 2000 abgesagt

Die Deutsche Messe AG in Hannover hat auf Grund der schlechten Ausstellerbeteiligung entschieden, die Messe abzusagen.

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Von
  • Frank Möcke

Die für den Spätsommer geplante Computer- und Multimediamesse CeBIT Home in Leipzig fällt aus. Die Deutsche Messe AG in Hannover hat auf Grund der schlechten Ausstellerbeteiligung entschieden, die Messe abzusagen. Das gesamte Konzept einer Multimediamesse, die sich an die Privatverbraucher wendet, soll jetzt neu überdacht werden. Noch vor wenigen Tagen hatte die Messegesellschaft dagegen erklärt, am Konzept der Messe auch dieses Jahr festhalten zu wollen.

Die CeBIT Home hätte in diesem Jahr zum dritten Mal stattgefunden. Wegen der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover war als Ausweichstandort die sächsische Messestadt Leipzig gewählt worden. Vor zwei Jahren waren allerdings schon etliche namhafte Aussteller ferngeblieben. Damals präsentierten sich 586 Aussteller. Die Zahl der Besucher ging von gut 200 000 auf 180 000 zurück.

Selbst Sony hatte bereits sein Vorhaben, auf der CeBIT Home 2000 seine neue Playstation 2 vorzustellen, aufgegeben. Auch zahlreiche andere Anbieter von Spielesoft- und hardware hatten ihre Beteiligung abgesagt. Der Verband der Unterhaltungssoftware (VUD) betont in diesem Zusammenhang, dass dies sich nicht gegen den Standort Leipzig gerichtet habe. Man habe wiederholt versucht, mit dem Ausrichter, der Deutschen Messe AG Hannover, darüber zu sprechen, wie ein dem Medium gerecht werdendes Messekonzept gestaltet sein sollte. Der Besucher erwarte in erster Linie ein Unterhaltungs- oder Erlebnisevent, vergleichbar mit einem Rockkonzert oder einem Sportgroßereignis. Die Messe AG Hannover habe aber bis Ende März 2000 weder ein Messegesamtkonzept noch Konzepte für einzelne Teilbereiche vorgelegt. Vor diesem Hintergrund hätten, so der Verbandsvorsitzende Hermann Achilles, diverse Spieleanbieter ihre ursprüngliche Planung geändert und Standbuchungen zurückgezogen, weil absehbar gewesen sei, dass sich das erhebliche finanzielle Engagement nicht lohnen werde.

Die Messe AG Hannover betonte gegenüber c't, dies sei nicht das engültige Aus für die Consumer-Messe, man wolle die Realisierung neuer Konzepte ausloten. Nachdem aber viele Aussteller abgesagt hätten, hätten weitere Firmen, die bereits zugesagt hatten, angekündigt, ihre Messebuchung zu stornieren.

Heike Fischer, Sprecherin der Leipziger Messe, bedauert, dass die Chance, Leipzig im Rahmen der CeBIT Home als modernen und effizienten Messeplatz zu präsentieren, verloren gegangen sei. Bei dem großen Einzugsgebiet Leipzigs wären stattliche Besucherzahlen zu erwarten gewesen, wie dies andere Messeveranstaltungen in der sächsischen Metropole gezeigt hätten. (fm)