Tourismuskonzern reserviert rund 5.000 .info-Domains

Tiscover bestätigt, dass man bis zu 5.000 .info-Domains reserviert habe. Mit Domain-Grabbing sei das allerdings nicht zu verwechseln, meint der Konzern.

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Von
  • Christian Kruggel

Der österreichische Tourismuskonzern Tiscover hat gegenüber heise online bestätigt, dass er in der Sunrise-Periode bis zu 5.000 Adressen in der neuen Top Level Domain .info hat vormerken lassen. Nach dem Bericht, die Firma beanspruche 1.500 Domains, ist eine private Internet-Seite kontinuierlich erweitert worden und weist jetzt knapp 5.000 .info-Domains aus, die Tiscover für sich hat reservieren lassen.

Arno Ebner von Tiscover sagte gegenüber heise online, es handele sich dabei keinesfalls um Domain-Grabbing. Man biete für rund 3.500 Städte im deutschsprachigen Raum Systeme an, mit denen Touristen sich über das Netz informieren und Urlaub buchen könnten. Deshalb habe man zwischen 3.500 und 5.000 Namen reserviert, um diese mit den eigenen touristischen Informationssystemen verknüpfen zu können. Wer als Kunde ein Informationssystem von Tiscover verwende, bekomme die entsprechende Internet-Adresse dazu, so Ebner. Keinesfalls beabsichtige man, die Domain-Namen selbst als Ware zu handeln.

Gegen den Vorwurf des Domain-Grabbings wehrt sich Ebner. Er bezeichnet das Registrierungsverfahren von .info-Domains bei der Afilias als "Verfahrensmangel". Weil der Name von Orten und Städten eben nicht als Warenzeichen eingetragen werden könne, habe man in geschäftlichem Eigeninteresse handeln müssen – und zwar auch schon in der Sunrise-Periode, in der nach Vorstellungen der Afilias nur Inhaber von eingetragenen Warenzeichen .info-Domains vormerken sollten.

Auch der Vorwurf, man habe bei der Registrierung absichtlich den 30.12.1899 als falsches Datum verwendet, weist Ebner zurück. Zwar habe man kein Warenzeichen, das Datum sei allerdings so nicht absichtlich falsch hinterlegt worden. Vielmehr habe Tiscover den 23.9.1996 als Datum für ihre "Warenzeichen" angegeben. Tiscovers Registrar Speednames bestätigte das. Lars Jensen von Speednames sagte, die von Afilias gelieferte Software sei fehlerhaft gewesen. Wenn man bei der Eingabe das Datumsformat verletzt habe, dann habe die Software selbst den 30.12.1899 als Datum in die Afilias-Datenbank eingetragen. Jensen vermutet, dass nicht nur die Vormerkungen von Tiscover deshalb auf 1899 falsch datiert worden sind. (chk)