IT-Arbeitsmarkt bleibt angespannt

Während eine Studie der CEPIS europaweit bis zum Jahr 2005 einen zusätzlichen Bedarf von mehr als 1,5 Millionen Computerfachleuten prognostiziert, spricht die Zahl der Stellenangebote eine andere Sprache.

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Von
  • Angela Meyer

Zu recht optimistischen Aussagen kommt eine Studie der CEPIS (Council of European Professional Informatics Societies) zum IT-Arbeitsmarkt: Bis zum Jahr 2005 könnten in Europa zusätzlich mehr als 1,5 Millionen Computerfachleute und dem Computersektor zuzuordnende Fachleute gebraucht werden, heißt es im Fazit - dies gilt allerdings unter der Voraussetzung, dass das jährliche Wachstum 10 Prozent beträgt. Davon kann zumindest in der IT-Branche kurzfristig aber keine Rede sein: Der Branchenverband Bitkom korrigierte kürzlich seine Wachstumserwartungen für 2002 von 6,6 Prozent auf 1,8 Prozent herunter.

Auch der IT-Stellenmarkt sieht nach wie vor zwar nicht hoffnungslos aus, aber die Zahl der Jobangebote bleibt deutlich hinter den Boomjahren zurück. Im Auftrag der Computerwoche zählte das Hamburger Marktforschungsinstitut EMC/Adecco in den ersten fünf Monaten dieses Jahres in 40 Tageszeitungen 12.761 IT-Stellen -- im Vorjahr waren es noch 41.202. Den stärksten Rückgang verzeichnete dabei die Telekommunikations-Industrie. Hier sank die Zahl der Stellen (370 wurden gemeldet) auf gut ein Zehntel des Jahres 2001 (3.476 Angebote). Bei den IT-Beratungshäusern verringerte sich die Nachfrage von 12.663 Fachkräften auf 3.286. Da erscheint der Rückgang im öffentlichen Dienst von 2.676 auf 1.597 freie Stellen noch vergleichsweise gering.

Parallel ist auch das Interesse an der Green Card gesunken. Während die ersten 10.000 Arbeitserlaubnisse für ausländische IT-Fachkräfte binnen 15 Monaten ausgegeben waren, sind in den vergangenen sieben Monaten lediglich 2000 Genehmigungen ausgestellt worden, berichtet die Berliner Zeitung. (anm)