iX 11/2016
S. 50
Review
Betriebssysteme
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Windows Server 2016 für Rechenzentren und Cloud

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Als „Cloud-ready“ bezeichnet Microsoft sein neues Serverbetriebssystem und meint damit zweierlei: Zum einen übernimmt Windows Server 2016 Funktionen der hauseigenen Public-Cloud-Umgebung Azure. Ferner soll das System dem Kunden dabei dienen, selbst Rechenzentren mit Cloud-Technik aufzubauen. Für solch hohe Ansprüche bietet die neue Ausgabe einiges – Anwender in kleineren Netzen finden hingegen kaum Neues.

Nach einer ungewöhnlich langen Wartezeit hat Microsoft sein jüngstes Server-Windows Ende September auf der hauseigenen Konferenz „Ignite“ in Atlanta offiziell freigegeben. Fast genau zwei Jahre zuvor erschien die erste Vorschau der Software, noch namenlos und parallel zur Client-Variante Windows 10. Den Plan, Server und Desktop parallel zu entwickeln und gemeinsam auf den Markt zu bringen, mussten die Redmonder allerdings schon bald wieder aufgeben. Zwar beruhen beide Ausgaben weiterhin auf derselben Code-Grundlage, doch anscheinend erforderten die Neuerungen im Server erheblich mehr Arbeit. So ist Letzterer erst knapp anderthalb Jahre später fertig als sein kleiner Bruder.

Anhand der internen Versionsbezeichnung lässt sich erkennen, dass die jetzt veröffentlichte Version des Server 2016 auf dem Entwicklungsstand von Anfang Juli beruht. Ähnlich wie bei der Preview-Phase von Windows 10 hatte Microsoft mehrere Vorabversionen freigegeben, wenn auch weit seltener als beim Client. Den Begriff Beta vermieden die Redmonder und sprachen lieber von „Technical Preview“, was dem Umfang der Software entsprach. Erwartet man bei Beta-Software, dass alles in seinem jeweiligen Reifegrad enthalten ist, ließen die Previews eine ganze Reihe von Kernfunktionen komplett vermissen. Unabhängige Entwickler konnten sich also kaum einen umfassenden Einblick verschaffen.