iX 4/2016
S. 70
Review
Ruggedized
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Mobilgeräte für raue Umgebungen

Besonderer Fall

Inzwischen gehören Tablets in vielen Berufen zur Grundausstattung. Wenn es jedoch um den Außeneinsatz geht, sind besondere Eigenschaften gefragt. iX untersucht fünf Geräte auf ihre Tauglichkeit für raue Bedingungen.

Schon in den 90er-Jahren gab es Bedarf an besonders robusten portablen Geräten von mehreren Seiten, allen voran vom Militär. Das galt nicht nur für Laptops, sondern auch für Server. Nur waren solche Rechner fürs Grobe in klobigen und schweren Koffern eingebaut. Für deren Tauglichkeit haben Institutionen sogenannte Schutzklassen festgelegt. Im IT-Bereich spielen vor allem die International Protection (IP) und die Norm MIL-STD des US-amerikanischen Militärs eine Rolle. Beide legen Klassen in Abstufungen fest, in denen teilweise die Testverfahren beschrieben sind. Für IP40 etwa genügt, dass ein 1 mm dicker Draht nicht ins Innere des Gerätes gelangen darf (siehe Literatur). Wenn mobile Ausrüstung mit IP- oder MIL-Kennzeichnungen auf den Markt kommt, heißt das aber nicht, dass der Hersteller oder eine Prüfstelle die Tests tatsächlich durchgeführt haben.

Während sich solche Normen auf den Schutz vor Beschädigung beziehen, die nicht notwendigerweise zum sofortigen Ausfallen führen müssen, gibt es Schwachpunkte, die dort nicht erfasst sind. Ein privat genutztes Smartphone ließ sich zum Beispiel nicht mehr zuverlässig laden. Die Ursache waren Staubflusen, die sich im Micro-USB-Anschluss festgesetzt hatten. Bei einem Tablet brachen im Innern die Kontakte des Ein-/Aus-Tasters ab, sodass es sich nicht mehr starten ließ. Ein anderes zeigte nach kurzer Zeit deutliche Schwächen am Card-Schacht: Die filigrane Technik funktionierte erst nach mehreren Versuchen, die Micro-SIM einzusetzen.