iX Special 2017
S. 28
Projekte & Qualität
Releaseplanung
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Wenn’s mit den Sprints nicht gleich klappt

Gut vorbereitet

In vielen Fällen empfiehlt sich bei agilen Projekten eine Releaseplanung, obwohl Scrum den Begriff gar nicht kennt. Dieser Artikel stellt einige hilfreiche Techniken dazu vor, etwa „Story Points“, „Planning Poker“ und „Bucket Estimation“.

Bevor wir uns damit beschäftigen, wie Releasemanagement mit Scrum erfolgen kann, sei angemerkt, dass es auch ohne geht, denn jeder Sprint soll ein einsetzbares Produktinkrement liefern, dessen Nutzen seine Kosten übersteigen. Wer das hinbekommt, braucht keine Releaseplanung. Wir planen den nächsten Sprint, bewerten das Ergebnis im Review und entscheiden dann, ob wir einen weiteren Sprint in das Produkt investieren oder das Team lieber etwas Sinnvolleres tun lassen. Dadurch sinkt nicht nur der Verwaltungsaufwand, sondern das Unternehmen erhält mehr Handlungsoptionen: Es ist in der Lage, schnell auf veränderte Bedingungen und neue Chancen zu reagieren, was je nach Kontext sehr wertvoll sein kann.

Viele Unternehmen legen sich hingegen früh auf langlaufende und teure Vorhaben fest und verlangen von den Teams entsprechend langfristige Releaseplanungen. Häufig ist das ökonomischer Unsinn. Damit man tatsächlich auf Releaseplanung verzichten und das Ideal des selbstfinanzierenden Sprints erreichen kann, muss das Scrum-Team die Fähigkeit besitzen, einsetzbare Software mit jedem Sprint zu liefern. Neu gebildete Teams können das häufig noch nicht und benötigen mehrere Sprints, um einen positiven ROI (Return on Investment) zu erzielen.