Spiegel-Titelgeschichten im Internet -- gegen Bezahlung

Schneller als erwartet setzt der Spiegel-Verlag erste Signale zum Abschied vom Web als Gratisparadies.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 180 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Schneller als erwartet setzt der Spiegel-Verlag erste Signale zum Abschied vom Web als Gratisparadies. Spiegel-Leser können künftig die aktuellen Titelgeschichten der montäglichen Print-Ausgabe im Internet bereits am Samstag ab 15 Uhr abrufen. Sie müssen jedoch bei Spiegel Online dafür 50 Cent bezahlen. Die Abrechnung für den Spiegel-Verlag erledigt Firstgate, Anbieter des Zahlungssystems click&buy.

Bei der Spiegelnet AG in Hamburg hieß es dazu am Mittwoch, man wolle testen, ob es einen Markt für solche kostenpflichtigen Angebote gebe. Als ein weiterer Schritt sei geplant, Internet-Nutzern das Spiegel-Archiv gegen Entgelt zur Verfügung zu stellen. Haupteinnahmequelle bleibe jedoch weiterhin die Online-Werbung.

Offensichtlich will SpiegelNet die Surfer langsam an die Vorstellung von kostenpflichtigen Inhalten gewöhnen, indem Zusatzdienste gegen Gebühren gestartet werden. Der SpiegelNet-Vorstand Thomas Göbler hatte bereits Ende Januar angekündigt, auf den Online-Angeboten des Unternehmens verstärkt kostenpflichtige Inhalte einzuführen. Göbler sprach auch davon, absehbar ein User-Abonnement auf Spiegel Online starten zu wollen. Derzeit werden in vielen Verlagen und bei Internet-Dienstleistern Überlegungen angestellt, mit welchen Angeboten im Internet Geld verdient werden kann. So setzen etwa Anbieter wie Tomorrow Focus oder auch der Medienkonzern Springer ihre Hoffnung auf kostenpflichtige Inhalte, um die Internet-Abteilungen in die schwarzen Zahlen zu bringen. (jk)